Schulter

Impingement Syndrom

Schulterschmerzen gelten immer mehr als Volkskrankheit. Durch das veränderte Freizeitverhalten und dem zu Recht gestiegenen Anspruch des Menschen auch im reiferen Alter noch aktiv sein zu können suchen deshalb immer mehr Menschen ärztliche Hilfe. Sehr häufig ist das „Impingement Syndrom“ für Schulterschmerzen verantwortlich.
Röntgenaufnahme eines Impingement-Syndroms

Definition

Impingement - Was ist das? Als Impingement Syndrom bezeichnet man Schulterschmerzen, die sich auf Grund der anatomischen Enge zwischen zwei Knochen des Schultergelenks, dem Oberarmkopf und dem Schulterdach, entwickeln.

Ursache

Besonders häufig entwickeln bestimmte Berufsgruppen ein Impingement Syndrom, wie Handwerker die viel über Kopf arbeiten, beispielsweise Anstreicher, aber auch „Überkopfsportler“ wie Tennis- oder Volleyball-Spieler sind häufig betroffen. Die anfangs belastungsabhängigen Schmerzen, die vor allem bei Tätigkeiten mit angehobenem Arm auftreten, können im Verlauf in Ruheschmerzen münden.

Eine ungünstige Formgebung des Schulterdaches (hakenförmiger Sporn und / oder vermehrte seitliche Neigung), ggf. gepaart mit einem Verschleiß des Schultereckgelenkes zwischen Schlüsselbein und Schulterdach, führen häufig zu einer weiteren Einengung des naturgemäß engen Gleitraums der Sehnen unter dem Schulterdach.

Werden die Sehnen hier immer wieder gequetscht, kommt es zur Sehnenreizung. Eine chronische Sehnenreizung kann zu einem Verschleiß der Sehne, bis hin zum Sehnenriss führen (Ruptur Rotatorenmanschette).

Diagnose

Wichtig für die Diagnosefindung ist eine detaillierte Untersuchung des Schultergelenks und der umgebenden Strukturen durch einen Schulterspezialisten, der spezifische Tests durchführt.

Eine Ultraschall Untersuchung gibt Aufschluss über den Zustand des Schleimbeutels und der Sehnen (Rotatorenmanschette). Röntgenbilder geben die knöchernen Verhältnisse des Schultergelenkes wieder und machen eine Einengung des Sehnengleitraums sichtbar. Sehr umfassende Informationen über sämtliche Strukturen der Schulter bietet die Kernspin-Tomographie (MRT).

Konservative Behandlung

Impingement Konservative Therapie  Je früher das Impingement Syndrom behandelt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Am Anfang stehen neben Schonung sanfte Therapiemaßnahmen wie Kältebehandlung, Salbenbehandlung und Elektrotherapie.

Durch bestimmte Bewegungsübungen (Krankengymnastik) und gezieltes Muskeltraining soll die Stellung des Oberarmkopfes verbessert werden, um so mehr Raum für die Sehnen unter dem Schulterdach zu schaffen. Wenn all dies nicht greift, sind in der Regel entzündungshemmende Medikamenten (Tabletten ggf. Spritzen) sinnvoll.

Operative Behandlung

Arthroskopie

Impingement Operation  Führen die oben genannten konservativen Maßnahmen nicht zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit, sollte unbedingt die Ursache des Impingement Syndroms beseitigt werden. Hierzu beseitigt der Schulter-Spezialist arthroskopisch, d.h. in einem minimal-invasiven operativen Eingriff die Enge unter dem Schulterdach. Dies ist auch deshalb ratsam um einer fortschreitenden Schädigung der Rotatorenmanschetten-Sehne und der Gefahr eines Sehnenrisses vorzubeugen (Ruptur Rotatorenmanschette).

Bei der OP wird der Raum unter dem Schulterdach erweitert, d.h. der entzündete, verdickte Schleimbeutel wird beseitigt, ein Band im vorderen Schulterdachbereich (Lig. coracoacromiale) durchtrennt und die Hakenform des Schulterdaches begradigt. So wird die Reibung die auf Schleimbeutel und Sehnen einwirkt, erheblich reduziert und die Entzündung kann abheilen.

Bei der Schulterarthroskopie werden in aller Regel zwei jeweils nur ca. 3 mm kleine Schnitte für die Operation benötigt. Über einen dieser Zugänge wird eine Minikamera in das Schultergelenk eingebracht mit der aller wichtigen Strukturen (Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Knorpel etc.) exakt beurteilen werden können. Über den zweiten Zugang kann der Operateur mit entsprechenden Spezialinstrumenten den Schaden an der Schulter reparieren.

Narkose

Eine Schulterarthroskopie im Rahmen der Behandlung des Impingement Syndroms erfolgt in Vollnarkose.

Häufig erfolgt neben der Vollnarkose eine regionale Betäubung des Nervengeflechts (Plexus) das die Schulter versorgt. Durch diese zusätzliche Betäubung benötigt der Anästhesist weniger Medikamente für die Vollnarkose. Somit ist die Narkose für den Patienten in aller Regel sehr schonend und gut verträglich.

Nachbehandlung

Nach einer solchen arthroskopischen Erweiterung, auch Dekompression genannt, benötigt die Schulter eine gewisse Schonung, sollte aber bereits frühzeitig sanft bewegt werden. Eine Ruhigstellung in einer Bandage ist nicht erforderlich.

Es ist sinnvoll, regelmäßig selbständig einfache Bewegungsübungen durchzuführen. In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff sollten zusätzlich krankengymnastische Behandlungen durchgeführt werden. Abschwellende, entzündungshemmende Medikamente (z.B. Ibuprofen 3x 600 mg pro Tag oder Diclofenac 2 x 75mg pro Tag) helfen in der Anfangsphase den Heilungsprozess zu unterstützen.

Neben der Schmerztherapie ist meist eine regelmäßige Kühlung der Schulter hilfreich. Eine längerfristige Einnahme von Schmerzmedikamenten ist meist nicht erforderlich. In aller Regel kann man 2-3 Tage nach dem Eingriff wieder leichte Alltagstätigkeiten erledigen und auch wieder Autofahren.

Prognose

Die arthroskopische Behandlung des Impingement Syndroms durch einen erfahrenen Schulterspezialisten ist ein risikoarmer Eingriff mit sehr guten Ergebnissen. Der Patient verliert seine Schmerzen und reduziert zudem das Risiko, dass es langfristig zu einem Sehnenriss kommt (Ruptur Rotatorenmanschette)

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Die Ärzte der Praxis für Orthopädie und Sporttraumatologie sind hoch spezialisiert. Im Fokus stehen vor allem Erkrankungen und Verletzungen von Schulter- und Kniegelenken
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